Die Saison ist zu Ende, was bleibt sind die Erinnerungen, die Bilder und die Timeslips. Was auch bleibt ist die Frage was 2012 bringen wird. Es ist also alles beim Alten, so wie jedes Jahr um diese Zeit, oder?
Was kann man für 2011 auf der Haben Seite notieren? Die Fuel Crew bestreitet ihre ersten drei Events recht erfolgreich. Bechyne hat sich als Veranstaltungsort etabliert, auch wenn die Streck noch nicht von allen aktiven deutschen Dragracern angenommen wird. Alkersleben und die Speeddays/King of Germany haben sich ebenfalls als Veranstaltung etabliert. Junior Dragster, Pro ET und Super Pro ET sind als Klassen gewachsen. Deutschland als Backet Land?
Nicht unbedingt, die Heads up Fraktion gewinnt zulauf. SE, KOG und vor allem der Bereich der "Sports Compacts" ist stark auf dem Vormarsch und will sich ohne Zeitvorgaben im klassischen Viertelmeileduell bis zum Ziel messen. Die NItrolympix spalten nach wie vor die Geister. Top für Besucher, sie bekommen die volle FIA/UEM Dröhnung und ein gutes Sportsman Feld nebst Showelementen geboten.
Die Sportsman Fahrer werden da gerne mal zu Sportsman "Herumstehern", das ist nix Neues und auch nichts, was sich auf Deutschland beschränkt. Trotzdem ist es immer wieder frustrierend wenn man bei einem Rennen nicht zum fahren kommt. Regen hin oder her, ein straffer Zeitplan und Vorfahrt für die "Großen" kann man eben nicht wegdiskutieren, der vierte Tag wäre die Erlösung! Fahren konnte man hingegen in Bitburg wie gewohnt 5 oder 6 Mal im Jahr.
Zu Beginn der Saison stand das noch in den Sternen. Der Motopark sollte einem erweiterten Flugplatzbetrieb weichen, durch eine Investorgruppe sollte dort mächtig ausgebaut werden. Was draus wird, keine Ahnung, sieht aber recht gut für Bitburg / 1 on 1 Motorsports für 2012 aus wenn ich zwischen den Zeilen richtig gelesen habe.
Regel eins: In Bitburg ist IMMER prächtiges Dragster Wetter... wie machen die das nur? Jade Airport Race hatte Wetterpech, da sind wir gespannt wie es 2012 aussieht, zuspruch findet diese Veranstaltung auf jeden Fall. Weiterhin wurde bei den German Racewars wieder geraced und gefeiert, ebenso bei den Race at Airport Veranstaltungen. Highlight für viele dabei die "Meile" in Groß Döllen. Drachten hatte 2011 wieder kein gutes Jahr, viel zu viel Wasser außerhalb der Burnoutwanne auf dem Gelände und viel zu viele Zuschauer die eben nicht auf dem Gelände waren.
Wie lange sich die Strecke/Veranstraltung noch halten kann, wenn Finanziell keine Besserung in Sicht ist, das ist meiner Meinung nach mehr als fraglich. In der Schweiz gibt es wieder Bestrebungen für ne Veranstaltung, in Ambri/Tessin, direkt nach der Tunnelausfahrt des St. Gotthardtunnels. Ebenso lebt es in Italien auf, Rivanazzano hab ich live miterlebt, war begeistert vom Drumherum, nicht unbedingt vom Grip.
Ich habe noch ganz vieles vergessen zu erwähnen, was wiederum zeigt, dass es in good ol Germany doch recht rege im Beschleunigungssport zugeht. Oder?
Gibt es was zu meckern? Zu beanstanden? Zu vermerken?
Vermissen wir Luckau schon? Vermissen wir eine Strecke die auch für schnellere Gefährte tauglich ist? Ob man Luckau vermisst, muss jeder für sich klären. Was man im Moment aber auf jeden Fall vermissen kann ist eine "schnelle Strecke" in unserem Land neben Hockenheim. Wenn ich das alles richtig einschätze wäre im Moment ein Sammelpunkt für alle von Nöten. Competition Dragster, Pro und Supro ET, Sports Compacts, T&T Fraktion, Tuning Freaks, SOET, SSB ... Im Moment noch auf mehrere Flecken verteilt wäre es super für den Sport dies alles zu bündeln und eine Strecke zu haben, auf der man 2-3 Mal im Jahr Rennen fahren kann und auch sonst immer mal wieder zum Testen am Start sein kann. Warum das Ganze?
Man könnte sich dann ernsthaft überlegen wieder eine "Meisterschaft" in verschiedenen Klassen auszufahren. Man könnte vor allem auf einen Flecken in Deutschland verweisen, der mit "Championship Dragracing" in verbindung gebracht werden kann. Klar gibt es Hockenheim, doch da ist man als Sportsman Klasse das Beiwerk (kann man ja Mal so rein sachlich stehen lassen).
Bei den US Nationals gibt es auch viel Beiwerk, ABER, dort hat man auch die Möglichkeit sich nebenher bei anderen Rennveranstaltungen zu vergnügen. Bei uns eben nicht (wenn ich mal so aus der Supro ET sicht schaue). Da ist Bechyne, Drachten, Malmö... gerne als Ausweichsspielplatz willkommen, aber kein Ersatz für ein gemeinsames an einem Strang ziehen und Aufbauen einer neuen Generation von zukünftigen und aktuellen Dragster begeisterten.
Marc Flavell, Britischer Supro ET Pilot war erstaunt, dass wir mit unserer Klasse in Deutschland nur ein Rennen haben, sonst nur im benachbarten Ausland fahren. Er meinte, bei den beiden großen Events in Pod ist es für Sportsman Piloten das gleiche wie bei den Nitros. Er kann aber noch 5-10 Mal auf anderen Veranstaltungen fahren. Und das geht bei uns eben nicht. Das ist so eigentlich nur in unserem Bewußtsein.
Pro ET, SOET... haben sich das zu Nutzen, nicht ganz so kritisch von der Traktion abzuhängen. Klar kann man auch sagen "was machen die "schnellen" das so rum, wenn sie fahren wollen, sollen sie doch auf anderen Strecken, die Traktion ist für alle gleich gut oder schlecht". Kann man auch so sehen, aber warum nicht auf eine ordentliche Strecke mit präparation "hinarbeiten".
Ich will das Thema aber nicht vertiefen, mein Ansatz ist eher ein anderer. Im Moment sehe ich schon einige Kräfte die es sich zu Bündeln lohnen würde, die einzelnen Süppchen / Klassen gemeinsam vor den Karren (die gemeinsame Sache) spannen und die Show würde dann mit der Zeit bestimmt ein Stammpublikum ansprechen, welches dann gerne zu den Veranstaltungen kommt.
Man könnt dann wieder überlegen Flächendeckend so etwas wie eine Meisterschaft auszuschreiben, ich bin mir auch sicher mit Institutionen wie Strecke und Meisterschaft wird sich das ein oder andere Team besser einen Sponsor angeln können. Medial könnte man den Sport besser präsentieren / "vermarkten". Es könnten Synergieeffekte auftreten, die alles zum besseren wandeln können.
Der Konjunktiv ist wieder allgegenwärtig. Wie so üblich bei uns im Lande und unserem Sport. Ich gebe die Hoffnung aber nicht auf, dass da was draus wird. Es krempeln immer wieder Menschen die Ärmel hoch und machen was. Was gemacht wird ist oft auch gut. Seht euch nur die Bewegung in Richtung Pro ET an, auch Supro ET und die Sports Compacts, Wankel Fraktion... Auch packen Menschen an um "Rennserien" zu organisieren und am Leben zu erhalten.
Sponsoren werden generiert, Preisgeldchen ausgeschrieben, Pokale überreicht. Vielleicht finden sich noch mehr Anpacker, nicht unbedingt gemeint sind die Fahrer und Teammitglieder die sich auf die Vorbereitung ihrer Renner kümmern.
Nein ich meine Diejenigen, welche als Fans, Zuschauer, Interessierte Zeit und Lust haben sich in den doch recht exklusiven Dragsterzirkus mit einzubringen, um als TK, Orgahelfer, Zeitnehmer, helfende Hand oder ähnliches tätig zu werden.
Klar rennen im Fahrerlager und um die Strecke viele "Vögel" herum, ich nehme mich da nicht aus. In etwas bestehendes hineinzukommen ist manchmal nicht leicht, aber treibt euch an Rennstrecken herum und sprecht die Leute an, man wird in diesem Sport in der Regel mit offenen Armen empfangen, zumindest aber nicht abgewiesen. Nur Mut, auch für euch findet sich eine Aufgabe wenn ihr wollt.
MSTO, 1 on 1 Motorsports, Nitrtolympix Crew, Fuel Crew, Pro ET, und noch viele Strellen mehr wären froh über eure Meldung und Hilfe, ganz ehrlich. Es gibt auch wenig was man nicht zügig lernen kann um eine echte Hilfe zu sein. Wenn keiner was macht, dann geschieht nix. Also Ärmel hoch, schauen wo man sich einbringen kann und will.
So, was ist dann 2012? Bechyne Termine stehen schon, MSTO und die Predators Budweis werden wieder zweimal die Bechyne Quartermile eröffnen. Das werden für mich wieder Highlights im Jahresplan sein. Ich bin Fan von der Strecke und dem Drumherum, kann jedem eine auch noch so weite Anreise nur empfehlen. Bitburg, Alkersleben, SE, KOG, Junior Nationals, FuelCrew, Sports Compacts, FIA, UEM, alles Dinge auf die ich mich freue, ob Live an der Strecke oder aus Beichten anderer.
Die Nitrolympix werde sicherlich, wie die mittlerweile zum (nicht mehr) Geheimtip avancierten Public Race Days eine Woche vorher wieder ein volles Programm im Gepäck haben. Was macht die FIA. Top Fuel über 1000 Fuß, da muss man sich erst mit anfreunden. Was die Pro Mods? Wie wird sich das The Quarter Mile Magazin entwickeln? Wir werden es sehen.
Ich freue mich nun noch auf ein paar Feiern in der Off Season, ob klein oder groß euch zu treffen ist im Fahrerlager oder sonstwo immer eine Freude. Dann geht es 2012 wieder an die Strecke. Mal schauen ob Sammy Tosuner Erfolg mit seinen Plänen für eine neue Rennbahn hat. Wir werden es sehen.
Text und Bilder: Markus Münch