Speedgroup Meeting 22.1.12 (FIA/UEM Teams)
Was stand auf der Tagesordnung
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Ein Thema ist der 2012er Tourplan der FIA/UEM EM Rennen. Es ist beschlossen, dass die UEM Läufe in Ungarn (Kunmadaras) und Norwegen (Gardemoen) wegfallen. Die Rennen finden trotzdem statt, nur eben ohne Motorrad EM. Es finden 6 Rennen zur EM statt. Als Novum sind alle 6 Läufe für Autos und Motorräder gemeinsam.
2.-4. Juni Santa Pod – Main Event *
14.-17. Juni Tierp – Sweden Internationals
5.-8. Juli Alastaro – Nitro Nationals
10.-12. August Hockenheim – Nitrolympics
23.-26. August Tierp – Sweden Internationals
6.-9. September Santa Pod – European Finals
(*Achtung: Renntag beim Main Event ist traditionell am Montag, dieses Jahr ist in GB am Dienstag auch noch ein Feiertag, d.h. falls es am Montag ein Rainout gibt wird das Rennen am Dienstag zu Ende gefahren).
Die anwesenden Teams (Dennis und Timo Habermann, Dezoe Krivan, Christian Jäger, Karl Heinz Weikum) diskutierten mit der Speedgroup über die Gestaltung des Terminplanes. Speziell mit der Hinzunahme des zweiten Tierp Rennens Ende August kommt auf die Teams eine zusätzliche Fahrerei zu. Das bedeutet für die Teams zusätzliche Zeit, die sie und ihre Crews aufwenden müssen und auch zusätzliche Kosten, die den Rahmen bald zum bersten bringt. Die aller meisten EM Teams sind nämlich auch als „Amateure“ anzusehen, da das meiste Geld aus der eigenen Tasche in die Rennteams fließt. Die Teams können das in der Zukunft so nicht mehr schultern, da Travel- und Prizemoney nicht mit den Kosten mithalten.
Was wird getan. Zum einen hat die Speedgroup eine „Calendar Comission“ gegründet, über diese dann ab jetzt die Langzeitplanung und Koordinierung der Renntermine läuft. Im Moment ist es noch so, das die Veranstalter ihre Termine festlegen, mit dieser Kommission hat man die Möglichkeit diese Dinge besser zu steuern.
Die Idee von Streichresultaten (also z.B. nur 5 der 6 Rennen zählen zur EM) wurde kurz in die Runde gebracht, aber von Seiten der Speedgroup als nicht praktikabel abgelehnt. Die unattraktivste Veranstaltung würde dann wenig Zuspruch von Teams bekommen. Auch dieser Veranstalter hat Geld und Zeit für sein Event in die Hand genommen und würde dann mit einem bescheidenen Feld entlohnt. Vielmehr ist es die Aufgabe (dieser hat sich auch die Speedgroup verschrieben) die EM auf eine professionellere Plattform zu stellen. Durch mehr Sponsoren soll eine bessere finanzielle Ausstattung der Teams gewährleistet werden. Noch ein langen Weg.
Da passte auch die Frage, ob es in den nächsten Jahren mehr Rennen geben wird. Speziell im Süden (Italien, Spanien…) in Regionen, in denen das Wetter stabiler ist. Bechyne wurde für 2014 im Rahmen der EM ins Spiel gebracht. Mal schauen was sich da entwickelt. Ebenfalls wurde Kunmadaras als gute Facility gelobt, mit guter Organisation. Leider darf die Strecke nicht gefräst werden, was verhindert, dass sie eine der besten in Europa werden kann. Sie wurde für die EM erst einmal aussortiert. Micke Gullqvist bemerkte, dass es Teams gibt, die nach 10 und mehr EM Rennen im Jahr fragen, da kommt dann wieder die Professionalität des ganzen Sports ins Spiel, das können sich dann (im Moment) nur ganz vereinzelte Teams leisten. Money… der Schlüssel zu vielem, was das Leben leichter macht.
Zu einzelnen Strecken wurde folgendes gesagt: Santa Pod möchte und muss ihre Strecke machen. Harte Winter brachten einige Wellen in der Bahn. Die Neuasphaltierung des Startlinienbereiches vor den 2011er European Finals hatten eine Verschlechterung des Grips zur Folge, da ist etwas schief gelaufen. Diese Dinge haben den Ruf „die schnellste Strecke in Europa“ etwas ins wackeln gebracht, zumal mit der Tierp Arena neue Maßstäbe gesetzt wurden. In Santa Pod möchte man zumindest bis zur 1/8 Meile die Strecke neu machen, dann gleich mit Beton. So war es bereits auf Eurodragster zu lesen (danke an Benni für den Thinweis auf Eurodragster).
Die Tierp Arena hat eine State of the Art Facility und auch eine amtliche Auslaufzone. Nach dem Kiesbett kommt aber noch mehr Auslaufzone. „Warum wird diese nicht genutzt“, diese Frage hat sich nicht nur mir gestellt. Die Antwort: Dahinter ist ein noch aktives Flugfeld, deswegen kann man das Kiesbett nicht weiter nach hinten versetzen.
TV Produktion:
Für 2012 werden bei allen Rennen Big Screens an den Strecken stehen, so wie bereits 2011 in Hockenheim und Tierp. Ebenfalls soll es eine Live Übertragung der Rennen im Internet geben. Das setzt einen Live Schnitt, direkt an der Strecke voraus. Dazu hat man eine neue Company beauftragt. Diese soll eine Top Professionelle Produktion abliefern. Viele Kameras, Interviews, Timing Einblendungen. Der Stream soll als „pay per view“ angeboten werden. Die Kosten für den Nutzer sollen aber im Rahmen bleiben. Es wird nicht so sein wie 2011 in Tierp, als man 15€ Pro Tag bezahlen musste. Es ist noch keine Summe fix, der Betrag soll aber weit darunter liegen und die Produktion viel mehr bieten.
Auch arbeitet die Speedgroup daran, diese Berichte der einzelnen Rennläufe in „besseren“ Fernsehsendern zur Ausstrahlung zu bringen. Das ist wiederum mit kosten verbunden. Senden würden das schon einige Sender, auch in Deutschland. Diese halten dafür aber kräftig die Hand auf.
Es tut sich einiges, ich habe das Meeting vor dem offiziellen Ende verlassen müssen, somit war das alles, was ich an Inhalt mitbekommen habe. Ich persönlich habe den Eindruck, dass die Speedgroup sehr gut aufgestellt ist. Es ist keine Firma die Geld verdienen muss oder will, sondern dieser Zusammenschluss von (hauptsächlich) Fahrern und auch Organisatoren wollen den Sport voranbringen, investieren viel Zeit um sich mit den Offiziellen, der Presse, den Fahrern, Firmen die potentielle Sponsoren in Kontakt sein zu können und die Sache Dragracing nach vorne zu bringen. Davor ziehe ich meinen Hut. Da gibt es nämlich sehr viele Baustellen im Jetzt und in der Zukunft, so dass wir auch in 10 Jahren noch etwas zum Zuschauen haben. Das sollte man auch in Hinblick auf die EDRS beachten, wir sind der Süden, noch far away von der Mitte. Diese ist geographisch und Organisatorisch Linköping, Mittelschweden. Wir können etwas zur Annäherung tun. Diese Treffen sind ein erster schritt in eine noch gemeinsamere Richtung.
Markus Münch
Text und Bilder