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Hier geht es zu einer epischen 300+ Bilder Galerie von Roland (Samstag und Sonntag).

Hier geht es zu einer Galerie von Matze Schneider... Freitags in Hockenheim.

 

Der Qualm und Rauch um die 29ste Ausgabe der NOX hat sich mittlerweile gelegt, eigentlich so wie nach dem Fußball WM gewinn der Deutschen Herren. Am Tag danach war alles vorbei und gut. Man hörte vielerorts: „Die Strecke…“ aber besonders aufgeregt hat sich niemand, zumindest nicht so intensive wie nach den PRD. Die Pro Stocker haben nach Q1 einen Haken an das Wochenende gemacht und sich kollektiv entschieden ihr Material nicht zu verblasen, alle anderen Klassen traten wie geplant an und boten auf der sich stets verbessernden Strecke ansehnlichen Motorsport. Nicht optimal aber leider auch nichts neues, die EM Teams hatten dies Anfang Juli in Finnland auch so erlebt. Ganz zu schweigen von den 2012er NOX und anderen Rennen mit nicht optimalem Grip. Strecke frisch und wenig Gummi. Der Hockenheim Ring steht nun 12 Monate vor der 30sten Ausgabe der NOX vor einigen Aufgaben. Da kann man den „Fight“ um die F1 anderen Gazetten überlassen, uns beschäftigt viel mehr, wie wird 2015 die Geschichte mit den PRD neu geschrieben? Wie wird die Strecke zu den Jubiläums NOX sein? Was wird uns erwarten? Klar ist, dass im Jubiläumsjahr dick aufgetischt werden soll.

Schenker

Zuerst zu den PRD, die sind ein Aufeinandertreffen dreier Parteien, die in dieser Art nicht mehr aufeinander treffen sollten. Warum? Ganz einfach. Die PRD wurden „damals“ von Rico Anthes eingeführt um die Strecke für die NOX besser präparieren zu können. „fahren für jedermann“ kombiniert mit T&T der Dragster. Das Konzept geht 10 Jahre nach Erfindung auf, wenn man alleine die VOLLEN Tribünen am Samstag und Sonntag sieht. Leider vertragen sich Gummiaufbau auf der Quartermile und Straßenreifen nicht gut. Der harte Straßenreifen „fräßt“ im allgemeinen den weichen Gummi der Dragsliks wieder von der Alphaltfläche ab, so dass sich kein geschlossener Gummiteppich bilden kann, so wie das eigentlich gewünscht ist. Das ist das erste Manko. Dazu kommt die Platz- und Raumkomponente der „Großveranstaltung“ PRD. Bei gutem Wetter strömen tausende Privatfahrer, die auch mal an der Ampel stehen wollen den Innenraum des Motodroms. Dazu noch die etlichen Tuningcracks, die sich freuen vor der Kulisse und auf „der Strecke“ (wenn sie denn so ist, wie sie sein kann) zeigen können was ihre fliegenden Kisten so alles hergeben.

Thau

Was diese Tuner leisten ist der Rock ‚n’ Roll der heutigen Zeit. Turbobuden die im wahrsten Sinne des Wortes fliegen. Das Publikum (der PRD) will das sehen. Fast noch mehr als die Oldschool US Dragster mit ihren antiken V8 Aggregaten. Diese sind aber auch noch auf dem Platz und nutzen die Möglichkeit zum Testen, oder zum ausfahren einiger Punkte für Dinge wie den Pro ET Challenge oder SOET Gesamtwertungen, oder die SE… man hat ja sonst nicht viel im Bundesdeutschen Dragracing unterhalb der 10 Sekunden Marke. Ach so, hätte man das komplette Motodrom wäre das leichter zu handhaben, das Motodrom ab der Start und Zielgeraden, Boxengasse und „Sportsman Fahrerlager“ ist aber an die Formula Student vermietet, also nicht nutzbar. Das bedeutet unter dem Strich, alles spielt sich auf engstem Raum ab. Line Up, Fahrerlager, Rückführung, Zuschauerparken… Das sollte man als Veranstalter handeln können, oder etwas entzerren. Letzteres ist der Plan für 2015, mal sehen wie sich die „PRD“ dann gestalten...

Die Strecke sollte 2015 besser vorbereitbar sein, da es ein nicht F1 Jahr ist und man viel mehr Zeit hat die Strecke zu bearbeiten. Ansonsten sind wir mal gespannt auf all die Attraktionen die in die 3 Tage der NOX gepackt werden, ich hoffe nur das das Racing nicht zu kurz kommt, speziell für die „kleinen“ Klassen, für die es (fast) das einzige Rennen in BRD ist. Traurig aber immer noch wahr… (Luckau, wo bist du…?).

Nun aber zur aktuellen NOX Berichterstattung:

Top Fuel: Acht Bewerber sind am Start. Nataas, Mäkelä und Neergard auf den ersten drei Rängen mit Zeiten um 4.5 Sek. auf 1000Fuß. Nataas als TQ setzt sich klar gegen Chris Andrews durch, der im ex Don Schumacher Racing Chassis noch im Lernstadium ist, obwohl er auch schon schnelle Zeiten gefahren ist. Nataas scheidet im Halbfinale gegen den jungen Schweizer Noah Stutz aus, der seinerseits seinen Teamkollegen / Teamboss / Mentor Urs Erbacher in Runde Eins in einem knappen Lauf auf den Trailer schickte.

Stutz

Das zweite Halbfinale ist Kagered gegen Micalef. Kagered quasi mit Byerun in Runde eins, da Anita Mäkelä nicht stagen konnte. Micalef knapp gegen Stig Neergard weiter. Kagered hat leichtes Spiel gegen den Malteser, der hat ein zu aggressives Set up gewählt, up in Smoke. Noah Stutz stutzt dem Europameister Nataas die Flügel und fährt ins Finale vor. Nataas an der Ampel und auf der Strecke langsamer. Im Finale macht sich Kargered eine Freude und gewinnt endlich mal wieder ein Rennen. Stutz an der Ampel noch schneller, dann wars das für ihn. Der Junge geht am Ende des Jahres in die USA, die NHRA ruft, dort wird er mit der Lagana Familie bei den ganz Großen mitspielen. Nataas führt in der EM vor Neergard, insgesamt liegen bei noch 2 ausstehenden Rennen 6 Fahrer innerhalb von nicht einmal 3 Rennrunden.

Kagered

Top Methanol Dragster: Die Klasse hat sich 2013 in desolatem Zustand präsentiert, denn es gab quasi keine Teilnehmer. In Hockenheim sind starke 7 Teilnehmer am Start, darunter 3 Deutsche Fahrer. Dennis und Timo Habermann, sowie Peter Schöfer. Mit 5.56 Sek., 5.57 Sek. und 5.59 Sek. liegen Peter, Timo und Dennis auch auf den ersten drei Positionen. Am Ende gewinnt der Malteser Pollidano im A Fuel Dragster gegen Pat Schöfer, der mit dem Rang 2 im ersten Rennen seit 2 Jahren bestimmt nicht ganz unzufrieden ist. Dennis und Timo Habermann sind im Halbfinale ausgeschieden, nachdem während ihrer Läufe kleine Fehlerteufel mitgereist sind.

Polidano

Top Methanol Funnycar: Fünf Teilnehmer, Johann Lindberg TQ mit der einzigen 5er Zeit, vor Andreasson, Ellis, Nagel und Bellio. Der TQ gewinnt auch, nachdem er sich im Halbfinale gegen Jürgen Nagel durchsetzte und das Finale gegen Andreasson gewinnen konnte. Nagel liegt auf Rang 2 der EM Wertung hinter Lindberg.

Nagel

Pro Mod:

Wulcan

Eriksson, Joosten, Hilt, Bader stellen die ersten 4 von 14 Pro Mods. Der Führende der EM Wertung Mattias Wulcan aus Schweden gewinnt dieses Rennen und baut seine EM Führung aus. Im Finale gewinnt er locker gegen den Niederländer Vegter, der nach dem Start den Lauf abbrechen muss. Im Halbfinale kommt es auf das Treffen des Europameisters Gullqvist mit dem Titelanwärter Wulcan, ist das schon die Wachablösung für dieses Jahr? Warten wir es ab, in Tierp und Santa Pod kann noch viel passieren. Peter Ritscher tritt zur Elimination nicht an und Norbert Kuno muss sich Bruno Bader in RD1 geschlagen geben.

Pro Stock: Kein Rennen ausgefahren.

Pro Stock Bike: Der deutsche Karl Heinz Weikum hat im ersten Rennen der Saison, beim ersten Burnout seinen Nr1 Motor geschlachtet, mittlerweile hat er ein Ersatzaggregat beisammen und stellt sich nach kontinuierlichen Verbesserungen am Wochenende direkt einmal ins Finale. Sein Gegner dort ist Fredric Fredlund. Gegen den NHRA erfahrenen Finnen hat er eine gute Figur abgegeben 7.2er Zeiten side by side… leider nur Silber für Karl Heinz Weikum. Fredlund damit unangefochten Führender in der EM.

Weikum

Top Fuel Bike: Ian King auf dem GPO Bike dreht dieses Jahr erneut seine Runden, zum dann achten EM Titel. TQ und Rennsieg sind ihm sicher, so wie auch eine komfortable Führung in der EM.

King

Super Twin Top Fuel Bike: Das Black Seven Nitro Racing Team mit Fahrer Christian Jäger hat nach dem Gewinn in Finnland hier den TQ Platz mit einer Zeit von 6.64 Sekunden hingelegt, einziges Team dieser Klasse in den 6ern. In Runde eins dann Pech, gegen Roman Sixta fliegt das Getriebe auseinander, somit aus in Runde Eins. Sixta steht später im Finale, schafft es aber nicht seine Maschine „in Time“ zur Burnoutwanne zu bringen, somit gewinnt der Finne Kemppainen kampflos, nachdem er sich zuvor gegen Europameister Aasen und Job Heezen durchgesetzt hat. Kemppainen liegt 40 Punkte / 2 Rennrunden vor Jäger und Aasen. Die Deutschen können es im letzten Rennen in Santa Pod (die Bikes treten in Tierp nicht an) noch aus eigener Kraft schaffen den Pot nach Hause zu holen. Ich drück euch die Daumen.

Kemppainen

Super Street Bike (FIM Europa Cup):

7.713 Sek. und 7.717 Sek. sind gut für Qualirang 7 und 8, die von Thomas und Peter Granica belegt werden. Insgesamt bewerben sich 33 Fahrer auf ein 16er Feld… Buttigeig aus Malta als TQ mit 7.2 Sek., kann sich sehen lassen, Holland mit 7.3 Sek. dahinter. Peter in RD 1 knapp draußen, Thomas kommt gegen Cockerill weiter, dann gegen Jemma Vennables, erst im Halbfinale ist Feierabend für ihn, Brad O’Connor, der spätere Sieger ist zu stark. Dieser gewinnt gegen Mogens Lund, der aktuell die Cup Wertung anführt.

STTG Bike: Ausführlicher Bericht in Englisch von Piet Mom hier zu finden.

Supro ET: Hier geht es zum Bericht. Das war das erste „All Girl Finale“ der NOX Geschichte, Jutta Winter unterliegt knapp der Jungen Teresa Kucerikova.

Kucerikova

Pro ET: Hier geht’s zum Bericht.

Staedter

Super Gas: Mike Poser gewinnt im harten rein deutschen Duell gegen TQ Jan Hardekopf. Jan bricht im Finale aus.

Poser

Super Comp: HARA Duell, Rene Kloss gegen Gerd Habermann. Rene Kloss gewinnt das Ding knapp vor Gerd mit seinem Doppelsitzer. So wie es scheint ist Renes Dragster Verkauft, er fährt noch ein Rennen in GB und dann soll „ein Auto mit Türen her“… sind wir mal gespannt.

Kloss gegen Habermann

Junior Dragster: HARA Member Marc Schön steht im Finale gegen Fabien Dubois, beide kennen sich gut aus Bitburg, dem deutschen JD Mekka. Marc bricht aus und Fabien gewinnt. Marius Sommer verlor im Halbfinale gegen Marc, super Leistung des „Little Hulk“. Bemerkenswert: Die Briten haben in den vergangenen Jahren Domoniert, dieses Jahr mussten sie geschlagen auf die Insel zurückrudern…

Schön vs. Dubois

Funnybike: Hagi Hagenstein gewinnt gegen Joswig. Gratulation an die beiden Deutschen, die sich im Feld durchsetzen konnten.

Hagenstein

Competition Cars: Meierhofer gegen Sattler, das Finale, wie schon so oft. Robin konnte vor ein paar Wochen in Schweden (Tierp) bereits gegen die starken Nordmänner siegen, der Schweizer Meierhofer war diesmal eine Nummer zu Groß. Silvio Strauch war im Halbfinale und mit dem Dragster auch sehr konkurrenzfähig. „Der Stricher“ und Ingo Ekert haben es leider nicht in die Eliminations geschafft.

Meierhofer

European Funnycar Series: Die Funnys brauchen noch um richtig laufen zu lernen, drei waren am Start, „Flash“ Gordon Smith gewinnt vor Jason Phelps.

So, das waren die NOX 2014, nach den NOX ist vor den NOX, also, auf geht’s, 3 Wochen Urlaub und ab an die Planung, es gibt einiges zu tun, damit die 2015er Saison eine (positiv) denkwürdige für das Hockenheimer Dragracing wird.

Text: Markus Münch

Bilder: Matze Schneider, Roland Schenker, Markus Münch

 

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